Auch Zwerghunde sind "richtige" Hunde.
Erstmal möchte ich erwähnen, dass ich als Zwerghundebesitzer den Spruch mit dem „richtigen Hund“ machen darf und es zum Lesen anregen soll. *grins
Nun klären wir, weshalb eine Hundeschule für groß bis klein gleichermaßen sinnvoll sein kann. Jeder Hund, egal welche Rasse, macht bestimmte Phasen in seiner Entwicklung durch. Diese Phasen beginnen direkt nach der Geburt und sind im Welpenalter am wichtigsten. Sie sollten genutzt werden, um den Hund zu sozialisieren und um ihn an möglichst viele Situationen in seinem Umfeld, sowie an unserem Alltag, zu gewöhnen.
Ein Chihuahua muss genauso wie eine Dogge oder ein Bullterrier, von Geburt an die unterschiedlichsten Dinge lernen: fressen, schlafen, pieseln, auf bestimmte Kommandos reagieren, allein bleiben, spielen, nicht beißen, an der Leine laufen usw. Das alles muss gelernt sein. Das passiert nicht von heute auf morgen und erfordert viel Geduld.
Aber auch, wenn man sich einen bereits ausgewachsenen Hund anschafft, muss er an „seinen“ neuen Menschen und dessen Alltag gewöhnt und trainiert werden. Bei deinen ganzen Fragen kann dir eine Hundeschule und ein qualifizierter Trainer natürlich am Besten helfen und euch auf eurem Weg begleiten.
Der Sozialkontakt unter Artgenossen ist natürlich ebenfalls wichtig und auch, falls dein Hund in der Hundeschule nicht mit den anderen Hunden spielen möchte, so lernt er doch sehr viel nur durch Zusehen.
Jeder Hund ist ein Individuum und nicht jeder Hund kann oder braucht "Sitz, Platz, Bleib". Viel wichtiger ist, dass du und dein vierbeiniger Freund zu einer Symbiose werdet.
Wichtig ist vor allem, was du als Hundehalter von deinem Hund erwartest: Soll er dich ins Büro begleiten? Soll er mit dir joggen gehen? Soll er dir einfach Gesellschaft leisten? Oder soll er vielleicht den Hof bewachen?
Natürlich sind solche Fragen auch von der Rasse abhängig. Ein ruhiger, gemütlicher Mops könnte dich eher ins Büro begleiten als ein quirliger Jack Russel Terrier. Der wiederum könnte dich eher beim Joggen begleiten, als ein Chihuahua. Ein Chihuahua ist wohl der perfekte Gesellschafter, der am Liebsten die ganze Zeit auf deinem Schoß verweilen würde.
Auf deinem Schoß würde sich ein Schäferhund wohl eher nicht eignen, jedoch super als Haus- und Hofbewacher. Einen Mops als Wachhund einsetzen zu wollen wäre wohl hinfällig, wenn ihn aufgrund seiner niedlichen Glubschaugen jeder streicheln möchte. So, genug herum gesponnen. Ich glaube, es wurde verständlich.
Bestimmte Basics müssen in jeder Hund-Mensch-Konstellation erlernt werden und wo geht das besser als in einer Hundeschule? Dort haben die anderen Hundehalter ähnliche Fragen wie du und es herrscht ein reger und harmonischer Austausch. Vor einer Hundeschule musst du keine Angst haben.
Gerade kleine Rassen haben es genauso nötig erzogen zu werden, um nicht als „kleine Kläffer“ abgestempelt zu werden. Ein gut sozialisierter Zwerghund mit Kontakt zu Artgenossen kann genauso entspannt an der Leine gehen, wie seine größeren Hundekollegen. Wichtig ist, eine passende Hundeschule zu finden und einen Hundetrainer, dessen Ansichten du teilst und nachvollziehen kannst.
Mit einem Zwerghund eine Hundeschule zu finden ist viel schwerer als mit einem „richtigen Hund“, denn mit 10 Wochen und einen Kampfgewicht von 1000g ist ein Chihuahua dem gleichaltrigen Leonberger Welpen mit seinen 15 kg weit unterlegen. Wenn hier ein vermeintliches Fangen-Spiel entsteht und der kleinere Hund jedoch aus Angst vor dem Größeren wegrennt, muss ein kompetenter Hundetrainer eingreifen. Der Kleinere der beiden Welpen darf bei seinem Besitzer Schutz suchen und der größere Welpe darf weggeschoben werden.
Eine Hundeschule, in der der Hundetrainer alle Welpen frei schalten und walten lässt, frei nach dem Motto „die regeln das unter sich“, solltest du vermutlich direkt wechseln. Natürlich ist es für eine gute Sozialisierung wichtig, dass kleine Hunde auch größere Hunde kennenlernen. Ein homogenes Spiel entsteht aber wohl eher unter Gleichstarken. Das ist nicht nur im Welpenalter so, sondern auch wenn dein Hund ausgewachsen ist.
Ein Zwerg kann der beste Freund eines Riesen sein und trotzdem solltest du ein Auge darauf haben, denn der Zwerg ist immer der Leidtragende, falls die Situation kippen sollte. Das Gleiche gilt für die Kind-Hund-Konstellation. Sie können die besten Freunde sein, aber als Hundehalter oder Elternteil solltest du dir deiner Verantwortung bewusst sein und es im Auge behalten. Es kann 100 mal gut gehen und einmal schief. Genauso wie im „Spiel“ unter Hunden.
Nicht jeder wedelnde Schwanz bedeutet Freude! Wenn sich Hunde beim Gassigehen begegnen, verläuft nicht immer alles harmonisch. Deshalb ist es super, sich mit anderen Hunden in einer Hundeschule zu treffen, in der das Training zeitlich begrenzt ist und in einem geschützten Bereich stattfindet unter fachlicher Anleitung.
Von Haltern kleiner Hunde höre ich oft die Frage, ob sie ihren Hund auf den Arm hochnehmen sollen, wenn sie einem großen Hund begegnen, weil sie Angst haben, dass ihr Zwerg tot gebissen wird. Von Besitzer größerer Hunde hört man diese Frage nicht. Kleiner Hund - großes Problem...
Deshalb sollten sich alle Hundehalter respektvoll draußen begegnen und ihren Hund an die Leine nehmen. Aber dazu hat auch jeder eine andere Meinung, so wie zu jedem anderen Hundethema auch. Durch die Praxis wirst du deinen eigenen Weg mit deinem Hund finden.
Viel Erfolg auf deinem Weg als stolze Hundemama! Schade, dass so wenig Hundepapas diesen Text lesen werden ;))
Eure Franziska Schömer Franziskas Zwergenaufstand
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