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AutorenbildMarion Zimmermann

Knochenwachstum des Hundes

Aktualisiert: 30. Jan. 2022

Skelett und Knochen

Das Skelettsystem des Hundes setzt sich aus 256 einzelnen Knochen zusammen. Aufgabe des Skeletts ist es, dem Körper das innere Gerüst zu geben. Es ist sowohl Umkleidung für die Weichteile (Brust- und Verdauungsorgane und Gehirn) sowie Ansatz für die Muskulatur. Zusammen mit den Gelenken bildet dies die Grundlage für die Motorik des Hundes.


Gelenke sind bewegliche Verbindungen und befinden sich zwischen den einzelnen Knochen. Man unterscheidet bei den Gelenken solche, die zwischen zwei oder mehreren Knochen gebildet werden (zum Beispiel Ellenbogengelenk) und beweglichen Verbindungen, die durch Muskeln erfolgen (Kniegelenk).


Der Knochen ist ständigen Umbauprozessen unterworfen und ist unter anderem für den Mineralstoffwechsel zuständig. Er besteht sowohl aus organischen als auch aus anorganischen Substanzen. Erstere verleihen ihm seine Elastizität. Die anorganischen Verbindungen (Calciumsalze und Phosphate) verleihen dem Knochen Festigkeit, Starre, Schwere und Gestalt. Außen befindet sich die Knochenhaut (Beinhaut). Sie ist das ernährende Gewebe für den Knochen und mit vielen Gefäßen und Nerven ausgestattet.


Bei den langen Röhrenknochen (Oberarm- und Oberschenkelknochen) schließt sich die Markhöhle an. Sie ist ein wichtiger Ort der Blutbildung. An den Enden der langen Röhrenknochen kann man (besonders bei Junghunden) die Epiphysenfugen erkennen. Von ihnen geht das Längenwachstum aus. Sie verknöchern, wenn das Größenwachstum beendet ist. Den Abschluss an den Knochenenden bildet der Gelenkknorpel.


Das Skelett von Welpen besteht anfangs aus weichem Knorpel. In den ersten 3-4 Lebensmonaten werden allmählich Knochen daraus. Die Wachstumsfugen (Epiphysenfugen) bleiben zunächst knorpelig. Erst in der Pubertät schließen sich die Wachstumsfugen nach und nach , jedoch nicht alle gleichzeitig. Die Fugen im Kniebereich bleiben am längsten aktiv und offen.

Darstellung eines Knochens mit Epiphysenfuge
Bild ©Marion Zimmermann

Bei einem kleinen Hund ist das Knochenwachstum nach etwa 6 Monaten größtenteils abgeschlossen. Ein Hund von großer Rasse benötigt etwa 12 Monate, bis die Knochen ausgebildet und die Wachstumsfugen geschlossen sind. Wird ein Hund während seiner Wachstumsphase kastriert, so bleiben die Fugen länger offen und er ist folglich anfälliger für Verletzungen.


Muskulatur

Die Muskulatur des Hundes benötigt allerdings noch etwa 6 bis 12 Monate, bis sie die Belastungen des Skelettes sowie der Gelenke ausreichend abfedern können. Besonders bei Hunden großer Rassen dauert die Ausbildung der Knochen und der Muskulatur sehr lange, bis zu etwa 24 Monaten.


Bewegung von Welpen und Junghunden

  • Sprünge, die höher als das Gelenk des Vorderfußes sind, sollten bis zu etwa 6 Monaten vermieden werden.

  • Im Alter zwischen 6 und 12 Monaten sollten Sprünge nicht höher sein als das Ellenbogengelenk des Hundes.

  • Treppenlaufen mit Welpen nur langsam und kontrolliert üben. Welpen mangelt es noch an Koordination. Die Treppe hinaufgehen ist für Hunde übrigens einfacher, als sie hinunter zu gehen.

  • Keine Spiele, bei denen der Hund abrupt abstoppen oder springen muss.

  • Joggen oder am Fahrrad laufen bitte erst ab etwa 15 Monaten.



Im Video siehst du, in welchem Alter (in Monaten angegeben) die einzelnen Knochen zusammenwachsen und wie lange der Wachstumsprozess andauert. Das erklärt, warum du insbesondere bei Welpen sehr darauf achten solltest, dass er keine abrupten Bewegungen machen und nicht zu sehr springen soll.

Ernährung und Schlafbedürfnis im Wachstum

Schläft ein Welpe zu wenig, stagniert sein Wachstum!

Ernährung hat einen entscheidenden Einfluss auf das Wachstum. Zu energiereiche Ernährung, also zu viele Proteine, kann zu Schädigungen am Bewegungsapparat führen.

Ein Welpe braucht sehr viel Schlaf (etwa 20-22 Stunden), um wachsen zu können. Neu Gelerntes, also auch neue Bewegungen, muss im Schlaf verarbeitet und „nachgelernt“ werden.


Quellen:

Entwicklungsphase des Hundes: Ilona Pižlová

Schweizerische Vereinigung für Kleintiermedizin


 

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Hey, ich bin Marion, Coach für angehende Hundetrainer. Meine Vision ist, dass du deinen Hund besser verstehen lernst. Für ein harmonisches und glückliches Zusammenleben mit deinem Hund.

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