Hier findest du die Tipps für die erste Zeit, wenn ein Hund aus dem Auslandstierschutz bei dir einzieht.
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Die stressige Reise zu dir
Die Hunde aus dem Auslandstierschutz haben mit Sicherheit viel Stress erlebt. Meist wurden sie von der Straße in eine Auffangstation, eine Tötungsstation, ein Tierheim oder in eine Pflegestelle gebracht. Oder sie wurden von ihren bisherigen Besitzern dort abgegeben.
So kamen sie aus einer vertrauten in eine fremde Umgebung mit fremden Menschen und fremden Hunden. Daran mussten sie sich erst gewöhnen. Anschließend werden sie via Autotransport oder Flugzeug in ihr neues Zuhause gebracht.
Wieder eine neue Umgebung, meist klimatisch völlig anders als sie es gewohnt sind, sie müssen sich an ihre neuen Menschen gewöhnen und vielleicht an andere Hunde oder Tiere. Das heißt, bis sie in ihrem neuen Zuhause angekommen sind, haben sie schon sehr viel Stress erlebt.
Tipps für die erste Zeit
Ein Bettchen und ein Wassernapf sollten schon bereitstehen. Das Bettchen an einer Stelle platzieren, wo es ruhig ist und wo er nicht den vollen Überblick über die gesamte Wohnung hat. Das Bettchen soll ein Rückzugsort sein, wo sich der Hund sicher fühlt. Wenn er dort liegt, bitte in Ruhe lassen.
Gib dem Hund Zeit, sich sein Zuhause in Ruhe anzuschauen. Wenn er sich zunächst zurückzieht, dann gewähre ihm das.
Hunde aus dem Ausland sind häufig nicht stubenrein, auch nicht, wenn sie erwachsen sind und zuvor in einer Pflegefamilie waren. Stubenreinheit muss man ihnen wie einem Welpen erst beibringen.
Oft kennen die Hunde kein Halsband oder Geschirr. Deswegen die ersten Tage unbedingt Halsband oder Geschirr anlassen, damit der Hund durch An- und Ausziehen nicht unnötig gestresst wird.
Falls der Hund ängstlich ist, bitte eine Hausleine (1,5-2 m, das kann auch eine Schnur sein) anbringen, so dass man ihn nicht direkt anfassen muss.
Regeln sind für einen Hund sehr wichtig, und zwar von Anfang an. Mache dir vor seinem Einzug klar und bespreche mit deiner Familie, was der Hund in Zukunft darf / soll und was nicht. Wenn er zum Beispiel nicht aufs Sofa oder ins Bett soll, dann bitte von Anfang an so handhaben. Alle Familienmitglieder sollten alle aufgestellten Regeln befolgen.
Aufgrund der erlebten Aufregung und den Stress durch Transport, neue Umgebung, anderes Klima und so weiter, gönne deinem Hund Ruhe.
In den ersten Tagen haben viele Hunde Durchfall. Das kann stressbedingt sein und/oder aufgrund der Futterumstellung. Bei Durchfall hilft die Gabe von 1/3 gekochtes Hühnchen, 1/3 Reis oder Kartoffeln und 1/3 Magerquark oder Hüttenkäse. Gut hilft auch die Moro’sche Karottensuppe: Karotten mit reichlich Wasser und einer Prise Salz für 1 ½ Stunden kochen und fein pürieren.
Hunde aus dem Ausland haben meist viele Dinge nicht kennengelernt. Autofahren, Straßenverkehr, Aufzug, geschlossene Räume, die Geräusche von Haushaltsgeräten usw. können ihm Angst bereiten oder zumindest verunsichern. Deswegen behutsam an diese Dinge heranführen und ihn nicht überfordern.
Ein fester Tagesablauf und Rituale von Anfang an helfen dem Hund, sich schneller und besser einzugewöhnen. Ein paar Tage Urlaub helfen, um sich genügend Zeit nehmen zu können. Trotzdem sollte man den Hund an den Alltag gewöhnen und zum Beispiel allein bleiben üben.
Allein bleiben fällt vielen Hunden schwer. Das sollte man, wie alles andere auch, in kleinen Schritten üben.
Auch einen ängstlichen Hund sollte man nicht in Watte packen. Ein bisschen was kann man ihm zutrauen, aber bitte nur in ganz kleinen Schritten.
Gib dem Hund Sicherheit durch Regeln und konsequentes, ruhiges, souveränes Handeln und sei geduldig.
Gassigehen
Das kennen viele Hunde aus dem Ausland nicht. Manche drehen sich vor Aufregung im Kreis oder bellen, manche wollen gar nicht erst vor die Tür. Du solltest deinen Hund langsam und in kleinen Schritten daran gewöhnen.
Die erste Zeit idealerweise mit einem Sicherheitsgeschirr spazieren gehen. Alternativ doppelt gesichert, also mit Geschirr UND Halsband raus gehen. Dabei eine Leine mit zwei Karabinern an Halsband UND Geschirr befestigen. Zu oft passiert es, dass sich Hunde aus Panik von Geschirr oder Halsband befreien und dann weglaufen.
Marke mit Telefonnummer anbringen (kann man auch selbst basteln).
Gassigehen anfangs besser 5 x 10 Minuten als 3 x eine halbe Stunde. Wenn der Hund sehr aufgeregt ist, dann lieber nur so lange mit ihm rauszugehen, bis er seine Geschäfte erledigt hat. Am besten immer erst mal zu den gleichen Stellen, damit er mit neuen Eindrücken nicht überfordert wird.
Sonstiges
Bitte registriere deinen Hund sofort im Haustierregister bei Tasso. Das kostet nichts und ist im Falle, dass der Hund entläuft, Gold wert. So kann man dich anhand der Chipnummer ausfindig machen.
Hunde aus dem südlichen Ausland sollten nach 3-6 Monaten nochmals auf Mittelmeerkrankheiten untersucht werden. Dazu zählen Leishmaniose, Babesiose, Erlichiose, Herzwürmer und Anaplasmose.
Eine Hundeschule oder ein Hundetrainer ist sehr zu empfehlen! Für Ersthundbesitzer sollte es selbstverständlich sein.
Ich wünsche dir viel Freude mit dem neuen Familienmitglied, deinem Prinzen oder der Prinzessin :-)
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